Das Bauwerk ist kaum zu übersehen. Zwischen dem S-Bahnhof Pankow-Heinersdorf und dem Autobahnzubringer Prenzlauer Promenade erhebt sich ein mächtiges kreisrundes Gebäude. Dieses diente als Rundlokschuppen und stellt heute ein beinahe einzigartiges Relikt dar. Kaum zu übersehen ist allerdings auch der ruinöse Zustand des Industriedenkmals.Die Deutsche Bahn, bis vor kurzem Eigentümer des Grundstücks, ließ den prägnanten Bau des Ende der 1990er Jahre stillgelegten Bahnbetriebswerks Heinersdorf jahrelang verfallen.
Rundlokschuppen waren eine wichtige Bauaufgabe zu Beginn des Eisenbahnzeitalters. Sie boten aufgrund ihrer kreisrunden Bauweise mit dem charakteristischen Kuppeldach im Unterschied zu herkömmlichen Lokschuppen den Vorteil, dass auch die in der Mitte gelegene Drehscheibe vor Witterungseinflüssen geschützt blieb. Diese wurde dazu genutzt, die Lokomotiven auf die sternförmig abführenden Abstellgleise zu rangieren. Das Rundhaus in Heinersdorf mit 24 Gleisen war der letzte Rundlokschuppen, der in Deutschland gebaut wurde. 1893 fertiggestellt zeigte sich bald darauf, dass Bauten dieser Art mit dem rasanten technischen Fortschritt nicht mithalten konnten: Die neuen Lokomotiven wurden länger und die Rundlokschuppen waren nur schwer erweiterbar. In den folgenden Jahrzehnten wurden daher viele Rundhäuser aufgegeben.